CORONA PULSE – BERLIN DEATH DANCE 2020

14 Bildpaare – abstrakte Collagen und Tänzer in Break Dance Moves, wie ein Tagebuch als unmittelbare Resonanz auf die Entwicklung der Corona Pandemie im März/April 2020 entstanden.
Als Verweis auf das traditionelle Vanitas-Symbol der Seifenblase wurden die Skelette mit mit transparenten Schaum-Drucken hinterlegt. Transparentpapiere (Schoellershammer/Glama Micro-Draft, Artoz), Filmoplast, Tusche, Graphit, jedes Blatt 42 x 29.7 cm

  1. Virus
  2. Mutation
  3. Multiplication
  4. Dispersion
  5. Systematization
  6. Boundary
  7. Social Distance
  8. Isolation
  9. Pressure
  10. New Rules
  11. Resistance
  12. Chaos
  13. Explosion
  14. Dynamic System

CORONA PULSE – Der Rhythmus der Pandemie

Viren dringen in Zellen ein, vermehren sich bis die Zellhaut bricht und weitere Zellen im exponentiellen Rhythmus infiziert werden. Der Infekt wird wissenschaftlich untersucht und systematisiert. (Abb. 1-5)

Menschen übertragen die Krankheit, bis ihre exponentielle Ausbreitung Strukturen der Gesellschaft angreift. Etablierte Systeme zerreißen, die Haut der Gesellschaft bricht. Barrieren werden installiert, um die Ausbreitung zu unterbrechen: Soziale Distanz, Masken, Quarantäne und Isolation, ungewohnte Grenzen zur Vereinzelung der Individuen. (Abb. 6-8)

Das isolierte Individuum wehrt sich, leistet Widerstand. Es entsteht ein mentaler Druck, der zu Chaos führen könnte! Nur ein dynamisches System, das wie ein Immunsystem auf den Rhythmus der Seuche eingeht, kann diese Zyklen der Verhärtung und des Drucks bewältigen. Wie ein Echo muss es elastisch reagieren und so einen Bruch unserer tief verankerten moralischen Schutzhäute verhindern. (9-14)

TOTENTANZ – WENDEPUNKT

Totentänze entstanden seit dem 14. Jahrhundert, oft als Reaktion auf Krankheit, Seuchen und Tod. Sie waren meist christlich moralisierend und belehrend, aber immer auch makaber, skurril, gesellschaftskritisch und ironisch. Sie markierten Wendepunkte, private und gesellschaftliche, von denen aus neu gedacht wurde. Der Totentanz verweist auf die Vergänglichkeit des Lebens. Die Pandemie rückt Tod und Sterben, die aus dem sozialen Kontext ausgelagert wurden, wieder ins Bewusstsein der Gesellschaft. Sie zwingt zum Nachdenken über das Wesentliche.

Die derzeitige Situation ist solch ein Wendepunkt:
Digitalisierung erhält einen immensen Schub. Die jungen Generationen mit ihren Gedanken zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Degrowth, Konsumverzicht und Work Life Balance werden sichtbar. Neue Lebens-Konzepte werden ausprobiert, weil Selbstverständliches nicht mehr funktioniert. Kreativität wird freigesetzt.
Die Zukunft rast auf uns zu. Aber wie sieht das Jetzt nach einem Jahr Covid 19 aus?

THE CORONA CASE – Drei Posterentwürfe für die Lichtfeld Gallery Basel